Casablanca und Teheran

Die Konferenz von Casablanca: Vom 14. bis zum 26. Januar 1943 trafen sich Präsident Franklin D. Roosevelt (USA) und der britische Premierminister Winston Churchill in der marokkanischen Hafenstadt Casablanca. Ursprünglich war eine Dreierkonferenz geplant gewesen, doch für Stalin war es unmöglich, die Sowjetunion auch nur für einen Tag zu verlassen. Die westlichen Alliierten hatten seiner Meinung nach ohnehin nichts anderes zu tun, als die bereits in Aussicht gestellte zweite Front zu errichten. So fand das Treffen lediglich zwischen Roosevelt und Churchill statt. Die beiden Staatsoberhäupter verpflichteten sich in Casablanca, bis zur bedingungslosen Kapitulation ("unconditional surrender"1) der Achsenmächte (Deutschland, Italien, Japan) weiter zu kämpfen. Der Krieg nahm dadurch an Härte zu und die Erinnerung an die bedingungslose Kapitulation im Ersten Weltkrieg stärkte den deutschen Widerstandswillen.2

Die Konferenz von Teheran: Als Folge der Konferenz von Casablanca wurde eine weitere in Teheran einberufen. Sie dauerte vom 28. November bis 1. Dezember 1943. Es war das erste Treffen der Grossen Drei. Roosevelt, Churchill und der sowjetische Staatschef Josef Stalin diskutierten über die weitere Kriegsführung und die Nachkriegspolitik. Zur Absprache kam eine koordinierte, militärische Operation, welche die Errichtung einer zweiten Front durch die Alliierten in Frankreich und zugleich eine sowjetische Offensive im Osten voraussah. Zudem einigte man sich hinsichtlich der Nachkriegspolitik auf eine Aufteilung Deutschlands unter den Siegermächten. Auch das Schicksal der an Russland grenzenden Nationen wurde behandelt. So wurde beispielsweise eine Westverschiebung Polens ins Auge gefasst. Ausserdem stellte Stalin die Mithilfe der Sowjetunion im Kampf gegen Japan in Aussicht, dies allerdings frühestens nach dem Sieg in Europa. Im Grossen und Ganzen waren die Gespräche über die Nachkriegsordnung jedoch unverbindlich, eine Zusammenarbeit wurde aber von allen Seiten gewünscht.3 Man trennte sich als "Freunde, die durch die gemeinsame Sache, die gemeinsame Gesinnung und das gemeinsame Ziel verbunden seien."4

Quellenverzeichnis

1 Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, Weltgeschichte 2, Vom Wiener Kongress bis zur Gegenwart, Orell Füssli Verlag, Zürich 1997, S. 227back #1
2 Cartier, Raymond, Der Zweite Weltkrieg, R. Piper und Co. Verlag, München 1967, S. 603-607back #2
3 Microsoft Corporation, Encarta 97 Enzyklopädie, 1993-1996, Teheran, Konferenz vonback #3
4 Cartier, Raymond, S.691back #4
 

Links zum Thema

1.

Die alliierten Kriegskonferenzen
Ergebnisse der wichtigsten alliierten Kriegskonferenzen: Casablanca, Kairo, Teheran, Jalta und Potsdam.
URL: http://www.lsg.musin.de/LkGeschichte/3-Semester/allieierte 20kriegskonferenzen.htm

2.

Die Kriegsziele der Alliierten im 2. Weltkrieg
Zusammenstellung der gegensätzlichen Kriegsziele der Alliierten.
URL: http://www.lsg.musin.de/LkGeschichte/3-Semester/die_kriegsziele_der_alliierten_i.htm

3.

Deutschland im Kalten Krieg 1945 bis 1963
Chronologischer Ablauf der Ereignisse von 1933 bis hin zur Besetzung Deutschlands durch die Alliierten 1944
.
URL: http://www.dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/zeit/z1933.htm

4.

Franklin D. Roosevelt, 1882-1945
Biographie des US-Präsidenten.
URL: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RooseveltFranklin/

5.

Winston Churchill, 1874-1965
Biographie des britischen Premierministers.
URL: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ChurchillWinston/

6.

Josef W. Stalin, 1879-1953
Biographie des sowjetischen Diktators.
URL: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/StalinJosef/

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