Die Rote Armee hatte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ganz Osteuropa sowie Teile des Balkans besetzt. Unter dem Vorwand einer Demokratisierung versuchte Moskau mit allen Mitteln, diese Gebiete zu sowjetisieren. In den Jahren 1944 bis 1948 entwickelten sich die von der Sowjetunion eingerichteten Volksdemokratien zu kommunistisch geprägten Satellitenstaaten.1
Die USA befürchteten, der Sowjetkommunismus werde die wirtschaftliche Schwäche Europas ausnützen und auch die westlichen Teile in seinen Einflussbereich bringen. Damit waren einerseits der Wohlstand sowie die Sicherheit der USA und andererseits das Gleichgewicht der Kräfte bedroht. Die daraus entstandenen Spannungen verunmöglichten eine geregelte Verständigung über die Nachkriegsordnung in Europa. Die Sowjetunion konzentrierte sich daraufhin auf die Sicherung ihres Einflusses in den von ihr besetzten Gebieten.2 Währenddessen gingen die USA zu einer Politik der Eindämmung ("containment-policy"3) über und schützten die noch nicht besetzten Teile Europas vor sowjetischem Zugriff.4
"Von
Stettin an der
Ostsee bis Triest an der
Adria hat sich ein
Eiserner Vorhang quer
durch den Kontinent
gelegt ... Das ist nicht
das befreite Europa,
für das wir gekämpft
haben."5
Sir
Winston Churchill,
März 1946
Um das Ziel eines befriedeten Europas zu erreichen, war dessen wirtschaftliche und militärische Stärkung unumgänglich. Dies erforderte jedoch eine verstärkte amerikanische Militärpräsenz. Erst danach sollte ein beidseitiger Abzug der Grossmächte aus Europa folgen.
1947 verkündeten die USA in der Truman-Doktrin den weltweiten Kampf gegen den Kommunismus. Sie waren entschlossen, der internationalen Ausdehnung des kommunistischen Einflusses mit wirtschaftlichen und militärischen Mitteln energisch entgegenzuwirken. Die USA wurden dadurch zur Schutzmacht der unter sowjetischem Druck stehenden Staaten. Gleichzeitig bedeutete dies aber auch eine klare Absage an die Politik des Isolationismus, die sie zwischen den beiden Weltkriegen betrieben hatten.6
In seinem Vortrag über die Verpflichtungen der USA betonte der amerikanische Präsident Harry S. Truman, "alle freien Völker zu unterstützen, die sich der Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch Druck von aussen widersetzen."7 Dank Militär- und Wirtschaftshilfe in der Höhe von 400 Millionen Dollar konnten Griechenland und die Türkei vor dem Kommunismus bewahrt, sowie der Vorstoss der Kommunisten in den Wahlen in Italien und Frankreich gestoppt werden.8
1 | Spiegel Online, Geschichte der Deutschen, Digital Publishing, München 1998, Sowjetisierung Osteuropas |
2 | Loth, Wilfried, Weltgeschichte, Das Zwanzigste Jahrhundert II, Weltbild Verlag, Augsburg 1998, S. 30-31 |
3 | Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, Weltgeschichte 2, Vom Wiener Kongress bis zur Gegenwart, Orell Füssli Verlag, Zürich 1997, S. 239 |
4 | Spiegel Online, Trumandoktrin |
5 | Sir Winston Churchill im März 1946 anlässlich der gespannten Lage zwischen den Westmächten und der Sowjetunion. Aus: Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, S. 238 |
6 | Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, S. 238-239 |
7 | Microsoft Corporation, Microsoft Encarta 97 Enzyklopädie, 1993-1996, Truman-Doktrin |
8 | Microsoft Corporation, Truman-Doktrin |
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Links zum Thema |
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1. |
Truman
Harry, 1884-1972 Biographie des amerikanischen Politikers. URL: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/TrumanHarryS/ |
2. |
Vereinigte
Staaten von Amerika Land, Bevölkerung, Bildung und Kultur, Verwaltung und Politik, Wirtschaft, Geschichte URL: http://www.krref.krefeld.schulen.net/referate/erdkunde/r0213t00.htm |
3. |
Truman Truman-Doktrin in Kürze. URL: http://www.th.schule.de/eic/St-Elisabeth/k_krieg/truman.htm |