Konfliktherde in Asien

Bis 1949 blieb Asien von den Auseinandersetzungen zwischen der USA und der Sowjetunion grösstenteils verschont. Beide Grossmächte waren darauf bedacht, die Konflikte in Asien nicht noch zusätzlich zu verschärfen.1

Im Mai 1946 zog die Sowjetunion ihre Soldaten aus dem Iran ab. Dem Truppenabzug war ein monatelanger Streit zwischen Moskau und der iranischen Regierung vorausgegangen. Ministerpräsident Ibrahim Hakimi warf der Sowjetunion die Einmischung in innere Angelegenheiten vor und hatte die UNO bereits am 19. Januar gebeten, mit den Sowjets und den Briten über einen Truppenabzug zu verhandeln. Die Sowjetunion hatte seit 1941 Einheiten der Roten Armee im Iran stationiert. Zunächst dienten diese lediglich der Sicherung der Nachschubwege, doch schon bald trat die Kontrolle der iranischen Ölquellen in den Vordergrund der sowjetischen Interessen. Nebst den Sowjets hatten sowohl die USA als auch Grossbritannien Streitkräfte im Iran stationiert. Doch schon Ende 1945 hatten die USA ihre Soldaten wieder abgezogen und auch Grossbritannien erklärte sich bereit, ihre Truppen bis Anfang März 1946 zurückzurufen. Nur die Sowjetunion weigerte sich beharrlich, auch nur über einen möglichen Abzug zu verhandeln. Nachdem sich aber Grossbritannien aus dem Iran zurückgezogen hatte, unterstützten auch die USA den iranischen Antrag. Erst jetzt, da der Druck der Westalliierten zunahm, zogen sich die sowjetischen Truppen im Mai 1946 aus dem Iran zurück.2

In den chinesischen Bürgerkrieg mischten sich die beiden Grossmächte nur wenig ein; und auch in Korea schien sich "ein gegenseitiges Respektieren der Einflusssphären"3 abzuzeichnen.4

Nach der japanischen Niederlage marschierten im August 1945 sowjetische Truppen in Nordkorea ein. Als Gegengewicht zu den Sowjets landeten wenig später amerikanische Truppen in Südkorea. Als Grenze zwischen den beiden Besatzungszonen wurde der 38. Breitengrad festgelegt. Mit der Besetzung wollte man nach amerikanischer und sowjetischer Vorstellung der Stabilisierung des Landes dienen und als weiteres Ziel die Souveränität Koreas wiederherstellen. Diese hatte Korea 1910 verloren, als es unter japanische Kontrolle gestellt worden war. Truman und Stalin hatten die Absicht, eine koreanische Zivilverwaltung einzurichten, welcher sie dann die Macht übergeben wollten.5 In Nord- und Südkorea entstanden jedoch zwei Regierungen, "die zueinander in schroffem ideologischem Gegensatz standen und die beide wenig demokratisch regierten."6 Als die Grossmächte ihre Truppen wieder abgezogen hatten, übernahm 1949 die UNO die Verantwortung für die Lösung der Koreafrage. Der amerikanische Aussenmister liess zudem den Eindruck aufkommen, die USA sei weder an Korea noch an Taiwan interessiert.7

Quellenverzeichnis

1 Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, Weltgeschichte 2, Vom Wiener Kongress bis zur Gegenwart, Orell Füssli Verlag, Zürich 1997, S. 247back #1
2 Digital Publishing, Das 20. Jahrhundert, 1945-1968, Digital Publishing, München 1996, Abzug der Sowjets aus dem Iranback #2
3 Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, S. 247back #3
4 Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, S. 247back #4
5 Digital Publishing, Korea wird zweigeteiltback #5
6 Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, S. 247back #6
7 Boesch, Joseph, Schläpfer, Rudolf, S. 247back #7

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