Die Neuzeit
In der Neuzeit verlagerte sich die Entwicklung der
Geometrie wieder nach Europa, wo zahlreiche neue Arten der Geometrie ins Leben
gerufen wurden. Im 17. Jahrhundert entstand die analytische Geometrie, die
auf den französischen Philosophen und Mathematiker René Descartes zurückgeht,
der im Jahr 1637 die bahnbrechende Abhandlung Discours de la méthode
(Abhandlung über die Methode) veröffentlichte. Im Wesentlichen schuf das Werk
eine Verbindung zwischen der Geometrie und der Algebra, indem es zeigte, wie man
Methoden der einen Disziplin auf die andere anwenden kann. Auf dieser Grundlage
der analytischen Geometrie werden geometrische Figuren durch algebraische
Ausdrücke dargestellt.
Eine weitere wichtige Entwicklung des 17. Jahrhunderts
war die Untersuchung der Eigenschaften geometrischer Figuren, die sich nicht
ändern, wenn die Figuren von einer Ebene auf eine andere projiziert werden.
Mittels der projektiven Geometrie können beispielsweise die verschiedenen
Kegelschnitte (Kreis, Ellipse, Hyperbel und Parabel) durch geeignete
Projektionen ineinander übergeführt werden.
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Im
18. Jahrhundert entstand schliesslich noch die Differentialgeometrie als Bindeglied zur
Analysis. Des Weiteren brachte das
18. Jahrhundert wieder eine stärkere Hinwendung zur klassischen
Geometrie. Gauss, Lobachevsky und Bolyai entwickelten unabhängig voneinander
widerspruchsfreie Systeme einer nichteuklidischen Geometrie. Die drei Probleme der
Antike – Quadratur des Kreises, Würfelverdopplung und Dreiteilung eines Würfels
– wurden nun mit algebraischen Methoden gelöst. Topologie, Graphentheorie und
algebraische Geometrie bildeten Brückenschläge zu anderen Teilgebieten der
Mathematik (Analysis, Kombinatorik, Algebra). Neue Grundlagen der Geometrie
wurden im 20. Jahrhundert durch moderne Axiomensysteme gelegt. Die
Darstellende Geometrie wurde in Gestalt der Computersimulation zu einem
unentbehrlichen Hilfsmittel in fast allen Bereichen unseres Lebens.
Hauptmerkmale
der modernen Geometrie:
Die Geometrie wird zu einem Bestandteil unseres Lebens, sie
bewegt sich nicht mehr nur auf mathematischem Boden, sondern findet
sich in vielen Teilbereichen wieder und ist auch gleichzeitig ein
Bindeglied derselben. |
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