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Die Konferenz von Potsdam
Vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 fand in Potsdam eine weitere Konferenz der Grossen Drei statt.1 Durch den Tod Roosevelts noch vor Kriegsende sahen sich die USA gezwungen, den ehemaligen Vizepräsidenten und Amtsnachfolger Harry S. Truman als Vertreter zu entsenden.2 Sir Winston Churchill wohnte der Konferenz nur bis zum 28. Juli3 bei, danach wurden die britischen Interessen von Clement Richard Attlee vertreten, der allerdings keinen vollwertigen Ersatz für Churchill darstellte. Churchills konservative Partei verlor während der Konferenz die Mehrheit im Parlament und wurde durch eine noch wenig erfahrene Labour-Regierung abgelöst. Dieser Wechsel in der britischen Regierung hatte sich schon vor Beginn der Konferenz abgezeichnet. Um das Fortdauern der Verhandlungen zu gewährleisten, wurde Churchill von seinem Nachfolger Clement Attlee begleitet. Aufgrund dieser beiden personellen Veränderungen befand sich Stalin in einer weitaus günstigeren Position als die Westmächte. Die Gebietsansprüche, die de Gaulle sowohl in Deutschland als auch in Norditalien stellte, wurden für die Verhandlungen als störend empfunden, weshalb man die Franzosen nicht in den Cäcilienhof in Potsdam einlud.5 Die Dreierkonferenz wurde zur Inkraftsetzung der in Jalta gefassten Beschlüsse einberufen. In erster Linie klärten die Alliierten die zukünftige Position Deutschlands. Die Grenzen der Besatzungszonen legten sie nun endgültig fest, wobei auch Frankreich einen Teil zugesprochen bekam. Grundsätzlich sollte die Einheit Deutschlands während der Besatzungszeit gewahrt bleiben und Deutschland als wirtschaftlich Ganzes betrachtet werden. Dadurch erhoffte man sich eine einheitliche Behandlung der deutschen Bevölkerung. Zur Verwaltung des Landes wurde ein Alliierter Kontrollrat ins Leben gerufen, der aus den vier Oberbefehlshabern der Besatzungsarmeen gebildet wurde. Der am 8. August ins Leben gerufene Kontrollrat wurde zur obersten Instanz über Deutschland erklärt. Er benötigte für seine Entscheidungen allerdings Einstimmigkeit. Die Besatzungsmächte konnten somit in ihren Zonen uneingeschränkt handeln, wodurch die Teilung Deutschlands eingeleitet wurde.6
Im Zuge der Grenzverschiebungen thematisierte man die Umsiedlung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten der Tschechoslowakei, Polens und Ungarns. Die Verantwortung dieser Aussiedlung, welche rund 12 Millionen Menschen betraf, wollte man dem Kontrollrat übertragen.7 Churchill sah im sowjetischen Vorgehen in Ost- und Südosteuropa eine Bedrohung für das europäische Gleichgewicht. Die russischen Grenzen schlossen die baltischen Länder, Ostdeutschland, die Tschechoslowakei, einen grossen Teil von Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien ein. Churchill stellte sich die Frage, was bei einem Abzug der amerikanischen Armee und einer Auflösung der britischen passieren würde. Die Franzosen waren laut Churchill nicht in der Lage, ein Gegengewicht gegen die Rote Armee auf die Beine zu stellen. "The French are weak and difficult to deal with."8 Eine Unterredung mit Stalin war deshalb für ihn unerlässlich. Truman hingegen war der Ansicht, dass Churchills Befürchtungen zu schwarz ausfielen und man Stalin mit wirtschaftlichem Druck und korrektem politischen Vorgehen zur Vernunft bringen könne.9 In wirtschaftlicher Hinsicht wurde den Russen, welche am meisten unter dem Krieg gelitten hatten, als Reparationen neben Industrieanlagen der Ostzonen auch ein erheblicher Teil der im Westen demontierten Anlagen im Wert von 20 Milliarden Dollar zugesprochen.10 Die Beteiligung der Sowjetunion am Krieg gegen Japan war mit der Fertigstellung der ersten Atombombe seitens der Amerikaner nicht mehr erwünscht, denn die Testergebnisse während den Verhandlungen waren überwältigend.11 Die in Potsdam gefassten Beschlüsse zur Demokratisierung, Dezentralisierung, Demilitarisierung, Denazifizierung und Demontage Deutschlands erwiesen sich als utopisch, denn die gegensätzlichen Vorstellungen und die sich bereits abzeichnenden Spannungen zwischen West und Ost verunmöglichten eine derartige Durchführung.12 >>> Kommuniqué der Potsdamer Konferenz [Original-Text]
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