![]()
|
Der
chinesisch-sowjetische Konflikt
1958 brach zwischen der Sowjetunion und China ein Konflikt aus, der seinen Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte. Damals nannten die Chinesen die Russen "fremde Teufel"1, weil sie ihnen mit den "Ungleichen Verträgen"2 grosse Gebiete abgenommen hatten. Mao Tse-tung, der Präsident der Volksrepublik China, sagte daher einmal während eines Interviews, "Chinas unmittelbares Interesse sei es, alle verlorenen Gebiete wiederzugewinnen."3 Die Ursache, dass es erst so spät zum Ausbruch des Konfliktes kam, war der Kalte Krieg und der chinesisch-amerikanische Konflikt in Korea. Durch ihn war Mao gezwungen, sich an die Sowjetunion anzulehnen. Ab 1960 kam es zum offenen Konflikt zwischen China und der Sowjetunion und während den 60er Jahren wies die chinesisch-sowjetische Grenze am Amur die höchste Militärkonzentration weltweit auf. Die Höhepunkte der Spannungen stellten bewaffnete Auseinandersetzungen an den Flüssen Ussuri und Amur sowie 1969 in Sinkiang dar.4 1958 versuchte Mao mit dem "Grossen Sprung nach vorn"5, Chinas Wirtschaft voranzutreiben. Der 'Grosse Sprung‘ enthielt eine strenge Kontrolle für die Wirtschaft, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern sowie eine Einschränkung des Verbrauches und die massive Vorantreibung der Industrialisierung.6 Als Folge des chinesisch-sowjetischen Konfliktes näherte sich China zunehmend den USA an, was 1972 zu einem Besuch Nixons in Peking führte. Blockpolitisch bedeutete der chinesisch-sowjetische Konflikt eine Spaltung des sozialistischen Lagers. China zählte nicht mehr zum Ostblock "...und die Möglichkeiten kleinerer Staaten, die Rivalitäten für die Durchsetzung eigener Interessen auszunutzen, haben zugenommen."7 Zudem hat sich eine Annäherung kapitalistischer und kommunistischer Staaten als möglich erwiesen.8
|