Überblick
In den 60er und
70er Jahren kam es zu einer erneuten Entspannungsphase zwischen den beiden
Grossmächten. Dafür verantwortlich waren verschiedene Faktoren: Der
Schock der Kuba-Krise, das atomare Gleichgewicht, der Rückschlag der USA
in Vietnam sowie die Verschärfung des chinesisch-sowjetischen Konflikts.
Wirtschaftliche Interessen waren eine weitere Triebfeder zur Einleitung
der Entspannungspolitik. Während der Osten den Anschluss an die
technische Entwicklung im Westen nicht verpassen wollte, interessierte
sich der Westen für die neuen Absatzmärkte im Osten.
Die Phase der
Entspannung war eng verbunden mit Abrüstung. Einerseits wollten die beiden
Supermächte die Rüstungsausgaben senken, andererseits die Gefahr eines
offenen Konfliktes herabsetzen. Die Zeit war jedoch geprägt durch
Stellvertreterkriege in Asien, Afrika und Mittelamerika.
Als Folge der
Entspannung unterzeichneten die USA und die UdSSR 1972 das SALT-I-Abkommen
und 1975 die KSZE-Schlussakte von Helsinki.
Mit dem
NATO-Doppelbeschluss und dem Einmarsch der Sowjets in Afghanistan kam die
Entspannungspolitik zu einem vorläufigen Stillstand. Die vom Westen als
Reaktion beschlossenen Boykottmassnahmen und das Ende der gemeinsamen
Rüstungssteuerung führte zu einer erneuten massiven Aufrüstung.
Ausschlaggebend dafür war wohl auch das von Reagan vorgeschlagene
Programm zur Errichtung eines umfassenden Abwehrsystems (SDI), welches das
atomare Gleichgewicht in Frage stellte.

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