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Der
neue Kurs Reagans
Ronald Wilson Reagan wurde 1980 zum 40. US-Präsidenten gewählt. Schon unter seinem Vorgänger Jimmy Carter war das Ende der Entspannung sichtbar geworden. 1979, nach dem Sturz des Schahs von Persien, verstärkte Carter die Militärbasen im Mittleren Osten und im Indischen Ozean. Carter baute eine mobile Eingreiftruppe auf und kündigte in seiner "Carter-Doktrin"1 die "vitalen Interessen im Persischen Golf an."2 Reagans Wahlsieg war mit dem Wunsch der Amerikaner verbunden, eine radikale Erneuerung im Inneren zu erreichen und zugleich eine "Politik der Grösse und der Stärke"3 zu betreiben. Reagan forcierte die Aufrüstung vor allem deshalb, weil die USA ihren Einfluss im Iran verloren hatten und die UdSSR einen Krieg in Afghanistan führte. Als Folge der Aufrüstung verdoppelte Reagan das Rüstungsbudget innerhalb von fünf Jahren. Das von Reagan vorgeschlagenen Abwehrsystem SDI stellte nicht nur das Mächtegleichgewicht und das SALT-I-Abkommen in Frage, es provozierte auch ein erneutes Wettrüsten. Reagan versuchte eine Politik der Stärke zu betreiben und scheute vor Konfrontationen mit dem Kommunismus nicht zurück. Politiker in Reagans Administration glaubten sogar, dass es möglich sei, einen Atomkrieg zu gewinnen und fassten eine "atomare Enthauptung"4 der Sowjetunion ins Auge. Sie wurden dabei aber vom Kongress gebremst. Daraufhin begnügten sich die USA, ihre Stärke gegen schwache Gegner wie Libyen und Grenada zu demonstrieren, denn die Abschreckung der Sowjetunion sei nur durch ein entschlossenes Handeln seitens der USA zu erreichen. Beim Angriff auf Libyen hoffte Reagan, einen Beitrag zur internationalen Terrorismusbekämpfung zu leisten, indem er den Diktator Gaddafi exemplarisch bestrafte. Grosse Erfolge in Reagans Politik blieben aber aus. Ausserdem hatte Reagan die Tendenz, seine Aussenpolitik mit dem Feind-Freund-Schema zu vereinfachen und durch Kreuzzüge gegen Bösewichte an Popularität zu gewinnen.5
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