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Laos
und Kambodscha
Als die USA den Vietnamkrieg auf Laos und Kambodscha ausweiteten, zerstörten sie das labile Gleichgewicht in dieser Region. Schon bald gerieten die beiden Staaten unter kommunistische Herrschaft. Der kambodschanische Staatschef Prinz Sihanouk hatte einen neutralistischen Kurs eingeschlagen, um sein Land aus den Kampfhandlungen herauszuhalten.1 Dabei musste er mit ansehen, wie nordvietnamesische und Vietcong-Streitkräfte die Neutralität Kambodschas zunehmend missbrauchten. Im März 1970 gelang es General Lon Nol, Prinz Sihanouk durch einen Militärputsch zu stürzen. Lon Nols Armee nahm sogleich die Bekämpfung der Vietcong-Truppen in den Grenzgebieten in Angriff, worauf die Nordvietnamesen, gefolgt von amerikanischen und südvietnamesischen Truppen, ins Land einfielen. In den folgenden zwei Jahren wurde Kambodscha zu einem Schlachtfeld des Vietnamkrieges. Während Lon Nols Armee von den Vereinigten Staaten und Südvietnam beliefert und von ihrer Luftwaffe unterstützt wurde, bekämpften Anhänger der kommunistischen Partei der Khmer sein Regime. Die sogenannte "Rote Khmer"2 wurde dabei von Nordvietnam und Prinz Sihanouk unterstützt. Bis 1975 befand sich ganz Kambodscha unter der Kontrolle der Roten Khmer. Das nun folgende Regime unter der Führung von Pol Pot führte eine Zwangsumsiedlung der gesamten städtischen Bevölkerung auf das Land durch, womit eine grossangelegte wirtschaftliche Umformung nach den Richtlinien Chinas unternommen werden sollte. Zusätzlich bemühte sich das Regime, den Maoismus einzuführen. Regimekritiker wurden von der Roten Khmer gnadenlos hingerichtet. Über eine Million Menschen hatten infolge dieser Brutalität ihr Leben verloren.3 Um dem Schreckensregime Pol Pots ein Ende zu setzten, eroberte Vietnam anfangs 1979 grosse Gebiete Kambodschas. Das Land erhielt eine von Vietnam gestützte Marionettenregierung und wurde somit zu einem Satelliten Vietnams. Die unter der Führung der Roten Khmer stehenden Truppen der Opposition operierten von nun an aus den Gebieten nahe der thailändischen Grenze. Unterstützt wurden sie von China, das Vietnam noch vor Ablauf eines Monats in einen kurzen, aber heftigen Zweifrontenkrieg verwickelte. Nur dank sowjetischer Unterstützung konnten die Vietnamesen dieser "doppelten Bedrohung durch China und durch die 'Roten Khmer‘"4 standhalten. Erst als die Sowjetunion unter Gorbatschow diese wirtschaftliche und militärische Hilfe einstellte, zogen sich die Vietnamesen vollständig aus Kambodscha zurück. Kambodscha blieb aber auch in der Folge ein Krisenherd.
Ein ähnliches Schicksal ereilte das arme und dünnbesiedelte Laos. Fast zur selben Zeit, als in Kambodscha die Rote Khmer die Herrschaft übernahm, ging auch in Laos die Macht an die kommunistischen "Pathet Lao"5. Gefolgt wurde diese Machtübernahme von der Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrages mit Vietnam im Jahre 1977. Dieser Vertragsschluss machte Laos ebenfalls zu einem von vietnamesischen Truppen kontrollierten Satelliten.6
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