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SALT
und KSZE
SALT: Am 1. November 1969 kam es in Helsinki zu Vorgesprächen über eine Begrenzung strategischer Rüstung ("Strategic Arms Limitation Talks – SALT"1). Sowohl die Sowjetunion als auch die USA hatten schon lange auf ein solches Treffen hingearbeitet. US-Präsident Johnson hatte bereits am 27. Januar 1967 den Vorschlag für bilaterale Gespräche zur Begrenzung der Atomrüstung vorgeschlagen. Nach einigen Monaten liess auch die UdSSR ihr Interesse an solchen Gesprächen erkennen.2 Am 16. April 1970 wurde die "Konferenz über die Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT)"3 in Wien eröffnet. Zur Unterzeichnung des SALT-I-Vertrages kam es schliesslich am 26. Mai 1972 während eines Staatsbesuches von Nixon in Moskau. Helsinki und Wien dienten neben verschiedenen Abrüstungs- und Entspannungsvereinbarungen als Vorbereitung für die Unterzeichnung in Moskau. Der SALT-I-Vertrag verpflichtete die beiden Supermächte "die Zahl ihrer ballistischen Raketenabwehrsysteme (ABM) zu begrenzen."4 Dies war nötig, da das atomare Gleichgewicht nur funktionierte, solange beide die Möglichkeit eines Vergeltungsschlages (Zweitschlagkapazität) besassen. Besitzt aber eine Macht ein umfassendes Abwehrsystem gegen die Raketen, so besteht die Gefahr, dass sie der Versuchung des Erstschlages erliegt.5 Deshalb durften ABM-Anlagen, mit Ausnahme fester landgestützter Systeme, weder getestet noch entwickelt werden. Der Vertrag enthielt ausserdem Vorgaben, die zur Einhaltung der Beschränkungen dienten, und ein zeitlich befristetes Abkommen über die Anzahl land- und seegestützter Interkontinentalraketen.6 Der SALT-II-Vertrag wurde am 18. Juni 1979 unterzeichnet. Er legte "eine genaue zahlenmässige Begrenzung jeden Typs und Untertyps der strategischen Trägermittel fest und führte zu jedem Typ spezielle Definitionen an."7 In ihm wurde die Vernichtung sämtlicher Trägermittel, die die vorgeschriebene Zahl überschritt, festgelegt, Tests und Weiterentwicklung bestimmter Trägermittelkategorien wurden aber nicht verhindert. Der SALT-II-Vertrag trat jedoch nie in Kraft, da er beim US-Senat auf heftigen Widerstand stiess. Dennoch hielten sich die Sowjetunion und die USA stillschweigend an die Abmachung.8 KSZE: "Das wichtigste Resultat und der Höhepunkt der Entspannungspolitik war wohl die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, KSZE."9 Die erste Konferenz wurde am 3. Juli 1973 in Helsinki mit Vertretern aus 35 Staaten eröffnet. Für das Zustandekommen dieser Konferenz, an der auch die USA und Kanada teilnehmen sollten, hatte sich besonders die Sowjetunion eingesetzt.
Wie zu erwarten war, erwiesen sich die Verhandlungen als äusserst schwierig, weshalb man sie bereits im August vertagte. Im September griff man in Genf die Verhandlungen wieder auf. Diese zogen sich hin bis in den Sommer 1975.10 Ihr Ende stellte die Unterzeichnung der "Schlussakte von Helsinki"11 am 1. August 1975 dar.12 Sie wurde von allen europäischen Staaten (ausser Albanien), den USA und Kanada unterzeichnet. Man einigte sich auf folgende Schwerpunkte:
Aufgrund der Nichteinhaltung der Menschenrechte entstanden daraufhin in den meisten kommunistischen Ländern Bürgerrechtsbewegungen, die sich auf die Schlussakte beriefen. Diese Bewegungen erhielten in den Folgekonferenzen der KSZE (seit 1995 OSZE) immer mehr Rückendeckung und trugen entscheidend zum Zusammenbruch des Ostblocks bei.17 >>>
Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE)
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