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Der
Kuba-Konflikt
Von 1952 bis 1958 wurde Kuba vom Diktator Fulgencio Batista regiert. Fidel Castro stieg in der Opposition zur Führungspersönlichkeit auf. Bereits 1956 versuchte Castro mit einer 81 Mann starken Guerillatruppe an die Macht zu kommen. Dieses Unterfangen scheiterte, doch Castro schaffte es, mit wenigen seiner Kameraden in die Berge der Sierra Maestra zu flüchten. Trotz seiner personellen Überlegenheit schaffte es Batista nicht, die revolutionäre Bewegung im Keime zu ersticken, sie gewann immer mehr Anhänger. Schliesslich flüchtete Batista 1959 ins Exil, wodurch Castro an die Macht kam.1 Castro wirtschaftete sein Land innert kürzester Zeit herunter, als Sündenbock mussten die USA herhalten. Indem er Amerika als Gefahr für Kuba deklarierte, versuchte er, das Volk für die Unterstützung seiner revolutionären Ideen zu gewinnen. Kuba, das wirtschaftlich praktisch nur vom Zucker lebte, hatte in den USA einen Abnehmer, der erst noch mehr als der Weltmarktpreis zahlte. Dennoch enteignete Castro amerikanisches Eigentum und befahl allen US-Staatsangehörigen2, die Insel zu verlassen, worauf die USA mit dem Abbruch der diplomatischen und konsularischen Beziehungen reagierten.3 Des Weiteren verhängten die USA ein Handelsembargo gegen Kuba.4 Das vorher total von den USA abhängige Kuba wandte sich in dieser dramatischen Situation an die UdSSR, die diesem militärisch hervorragend gelegenen Stützpunkt nahe der amerikanischen Grenze nicht widerstehen konnte. Chruschtschow sagte in einer Rede vom 9. Juli 1960: "Falls es notwendig sein sollte, kann die sowjetische Artillerie bildlich gesprochen mit ihrem Raketenfeuer das kubanische Volk unterstützen, falls aggressive Kräfte im Pentagon es wagen sollten, eine Intervention in Kuba zu beginnen. [...] Wir [...] werden alle Mittel einsetzen, um Kuba zu unterstützen."5 Noch vor Ende des Jahres 1961 war Kuba soweit, dass es als Mitglied des kommunistischen Blocks bezeichnet wurde.
Immer mehr kubanische Flüchtlinge erreichten Ende 1960 das amerikanische Festland. Aus diesen Flüchtlingen, deren Zahl nun auf über 100'000 angestiegen war, sollte eine kubanische Exilarmee geformt werden, deren Ziel darin bestand, Castro zu stürzen. Die Flüchtlingsarmee, welche aus gegenrevolutionären Exilkubanern bestand, wurde vom amerikanischen Geheimdienst CIA6 heimlich ausgebildet, bewaffnet und organisiert. Kennedy stimmte der Invasion der exilkubanischen Armee in Kuba zu.7 Zuerst bombardierten B-26 Bomber Städte und Flugplätze Kubas, bevor rund 1200 Exilkubaner mit der Unterstützung der CIA am 15. April 1961 in der Bahia de Cochinos (Schweinebucht) an Land gingen. Doch die Invasion war schon am 17. April niedergeschlagen. Das erhoffte Überspringen der Revolution auf die Bevölkerung trat nicht ein, auf beiden Seiten wurde etwa je 200 Menschen getötet und 1'113 Konterrevolutionäre gefangen genommen. Die Invasion in der Schweinebucht war ein Misserfolg auf der ganzen Linie.8 >>>
NZZ-Artikel: Wie die USA Fidel Castro ermorden wollten
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